Werra-Meißner-Kreis verleiht Sozialpreis an Vereine und Initiativen - Auszeichnung der Bürgerhilfe Sontra
„Sie alle sind wichtige Vorbilder für unsere Schülerinnen und Schüler“, sagte stellvertretende Schulleiterin Katharina Faßhauer in ihrem Eröffnungsgrußwort zu den zahlreichen Vereinsvertretern, die sich jetzt anlässlich der Verleihung des Sozialpreises des Werra-Meißner-Kreises in der Aula der Anne-Frank-Schule in Eschwege versammelt hatten. Sie sei stolz, dass eine für die Region so bedeutsame Veranstaltung in ihrem Hause ausgerichtet werde, und betonte, dass der Gedanke, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen, auch an der Europaschule eine wichtige Rolle spiele.
Dass genau das angesichts der zunehmenden Not in der Gesellschaft unverzichtbar sei, unterstrich Landrätin Nicole Rathgeber während der Preisverleihung mehrfach. Immer mehr Familien hätten aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten wirtschaftliche Schwierigkeiten, aber auch seelische Probleme und Einsamkeit zählten zu den sich gerade seit der Pandemie weiter verstärkenden Phänomenen. Die Flucht von zahlreichen durch Krieg und Terror bedrohten Menschen in den Werra-Meißner-Kreis habe zusätzliche Hilfebedarfe generiert. „Ich bin sehr dankbar und froh, dass es bei uns so viele Ehrenamtliche gibt, die sich dieser Menschen in ganz unterschiedliche Notsituationen annehmen und ihnen Halt, Unterstützung und konkrete Hilfe anbieten“, so die Landrätin, die für alle der insgesamt 15 ausgezeichneten Vereine und Initiativen höchstpersönlich die Laudatio hielt und jeweils eine entsprechende Urkunde überreichte.
Tatsächlich zeigte sich bei der Auswahl der Preisträger, die allesamt von dritten Personen vorgeschlagen worden waren, eine äußerst große Bandbreite an sozialen Aktivitäten einerseits und dem sich mit der Gesellschaft veränderten Zuschnitt der entsprechenden ehrenamtlichen Strukturen andererseits: Während es einige Vereine wie die Arche in Hessisch Lichtenau oder die Eschweger Tafel bereits seit Jahrzehnten gibt, sind andere Initiativen ganz neu und eher projektbezogen aufgestellt, etwa das Team Dreierhütte Großalmerode oder der Zusammenschluss „Wendershausen für alle“. Von Spielplatznachmittagen für Jung und Alt über Schwimmkurse für benachteiligte Kinder bis hin zur Nachbarschaftsküche und Kleider-sowie Essensausgaben reichen die zahlreichen Angebote, die durch den Werra-Meißner-Kreis eine besondere Würdigung erhielten. „Der Werra-Meißner-Kreis ist flächendeckend mit großartigen Menschen ausgestattet, die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise für andere einsetzen“, so Landrätin Nicole Rathgeber zum Abschluss der Preisverleihung, „ohne sie hätten wir noch viel mehr zu tun, ihnen gilt unser großer Dank und die Zusicherung, dass wir ihnen als Behörde mit unserem Fachbereich 4 immer zur Seite stehen und möglichst schnell und unkompliziert wiederum unsere Unterstützung anbieten.“
„Bürgerhilfe Sontraer Land e.V.“
Die „Bürgerhilfe Sontraer Land e.V.“ organisiert Hilfe und Unterstützung für Bedürftige und versucht in Notlagen des täglichen Lebens zu helfen - sie setzt sich für die Schwächsten in unserer Gesellschaft ein. Sie ist in unterschiedlichen Bereichen aktiv - es gibt u.a. eine „Stöber-Oase“, einen „Warenkorb“, Fahrdienste und ein Café „FreiRaum“. Der Verein will Bewusstsein schaffen für menschliche Not im unmittelbaren Umfeld – unabhängig von der Frage nach Ursache und Schuld. Denn: nicht jeder kann an der Konsumgesellschaft in gleichem Umfang teilhaben, nicht jeder hat sein Leben jederzeit im Griff, nicht jeder kennt Menschen, die es gut mit ihm meinen.
Für dieses ehrenamtliche Engagement erhält die „Bürgerhilfe Sontraer Land e.V.“ den Sozialpreis des Werra-Meißner-Kreises 2023 und ein Preisgeld in Höhe von 300,00 €.
