Hornel
Ortsvorsteher
Martin Hollstein
Statistik
Einwohnerzahl: 104 (nur Hauptwohnsitz, Stand: 01.01.2024)
Gesamtfläche: 257 ha
Historie
Die erste urkundliche Erwähnung fand Hornel im Jahre 1297, damals noch unter dem Namen Harnagl. Im Jahre 1460 erfolgte die erste urkundliche Nennung der Gemeinde im Rahmen des Bergbaus. In dieser Zeit wurden bereits im Zusammenhang mit dem Bergbau die Gemeinde Suntra (Sontra), Harnal (Hornel) und Ywe (Iba) genannt. Die zwölf Schmelzöfen der Anlagen erbrachten damals eine Leistung von 36.5 Zentner Ofenkupfer.
Die evangelische Dorfkirche wurde im Jahre 1782 erbaut und 1822 durch das Kirchenschiff erweitert. Im Jahre 1494 verlieh Landgraf Wilhelm von Hessen den Nürnbergern Johann Ermessin und Johanes Bamberger das Amt eines Hüttenmeisters, welche 2 Hütten mit 3 Feuern zum Verschmelzen des Zentschiefers errichteten. Die Hütte von Ermessin wurde zwischen Hornel und Weißenhasel erbaut.
1855 wurde in Herzbergs-Mühle zwischen Hornel und Berneburg Schwerspat aus der Grube Münden bei Nentershausen vermahlen.
Bis 1858 mussten alle Kinder nach Berneburg zur Schule, dann bekam Hornel eine ein-klassige Dorfschule welche dann 1966 wieder geschlossen wurde. Heute wird diese alte Schule als Dorfgemeinschaftshaus und Gaststätte genutzt.
In Jahre 1900 errichtete eine Kompanie des Berliner Eisenbahnregiments eine etwa 10 Kilometer lange Schmalspurbahn von der Grube Münden in Nentershausen nach Sontra in das Baryt-Werk auf dem Brückenland.
Im Herbst 1936 wurde die Kurhessische Kupferschiefer GmbH als Tochtergesellschaft der Mansfeldischen Kupferschieferbergbauenden gegründet.
Im März 1938 entschied der Oberpräsident Prinz Philipp von Hessen, dass die Gemeinde Hornel mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 zur Stadt Sontra zwangseingegliedert wurde. Die kommunale Zusammenlegung beider Gemeinden sei im Rahmen der Gesamtplanung des Richelsdorfer Kupferschiefergebietes notwendig geworden. In finanzieller Hinsicht bedeutete es, dass alle Steuern und Abgaben des Kupferschieferbergbaus an die Stadt Sontra entrichtet werden mussten.
Im November 1938 wurde ein Teil der Kupferstraße in einer Länge von 16 km von Hornel nach Bauhaus durch das Haseltal fertiggestellt.
Februar 1936. Die auf dem Brodberg im Bau befindliche Flotation ist auf die Verarbeitung von täglich 600t Sanderz eingestellt. In der Rohhütte, der Hessenhütte, sollten im Hochofen (Wassermantelofen) auf feuerflüssigem Wege unter Kokszusatz 40 bis 50 % Kupferstein geschmolzen werden. Vorgesehen waren: zwei Schachtöfen, Bunkeranlagen für Koks und Schiefern, elektrische Gasreinigung, Gebläsehaus, Brikettieranlage, Kühlturm, ein Schlackenplatz zur Herstellung von Pflastersteinen, Kaue und ein Verwaltungsgebäude.
Ebenfalls im Februar 1939 wurden die ersten Probefahrten mit der damals längsten Drahtseilbahn Europas durchgeführt. Sie verband auf über 9 km Länge verschiedene Abbaugebiete mit der Verhüttungsanlage Hessenhütte. 74 Stützen, von denen heute nur Reste zu sehen sind, waren auf die Gesamtstrecke verteilt. Auf einer Länge von 13.5 km waren 220 Seilbahnwagen angebracht und sorgten für den Transport.
1941 wird der Kupferschieferfer auf der Hessenhütte, wie in Mansfeld, unmittelbar dem Schmelzprozess im Schacht-ofen unterworfen. Von 1939 bis 1945 wurden so ca. 10.000t Kupfer gewonnen. Auch der Herkules in Kassel-Wilhelmshöhe wurde aus diesem Kupfer getrieben. Nach dem 2. Weltkrieg wurden auf Anordnung der Demontagekommission der Alliierten die beiden Hochöfen der Hessenhütte 1947 demontiert und auf 23 Eisenbahnwaggons nach Jugoslawien transportiert.
Im Jahre 1937 wurde die Gemeinde Hornel als erste nach Sontra eingemeindet.
1950 wurde mit dem Bau von zwei neuen Hochöfen wieder auf dem Brodberg begonnen. Aus der Förderung von 80.000 t Sanderz und ca. 15.000 t Kupferschiefererz von Schnepfenbusch und Reichenbergschacht wurden 1.234 t Reinkupfer und ca. 1.000 kg Silber gewonnen.
Am 10. Januar 1955 wurden die Stilllegungsabsichten der Bergbaubetriebe bekanntgegeben und am 11. Februar des gleichen Jahres erfolgte die Anmeldung zu Liquidation der Hessischen Kupferschieferbergbau GmbH.
Nach der Grenzöffnung wurde am 10.06.1990 eine Partnerschaftsurkunde mit der Gemeinde Eigenrieden in Thüringen unterzeichnet.
Freizeit und Kulturelles
Dieser Stadtteil gehört schon seit 1937 zu Sontra. Das Gemeinschaftsleben wird sowohl vom eigenständigen Heimat- und Verkehrsverein als auch von der Freiwilligen Feuerwehr getragen.
Nur wenige Meter über den Dächern Hornels haben die Bürger in Gemeinschaftsarbeit eine große Grillstation geschaffen, die zu einem beliebten Treffpunkt geworden ist.
Der Dorfbrunnen
Der Dorfbrunnen wurde im April 1993 von den Mitgliedern des Heimat- und Verkehrsvereins errichtet. Dieser soll an den stillgelegten Kupferschieferbergbau in unserer Heimat erinnern.
Die Diesellokomotive wurde gestiftet und stammt aus einer Ziegelei in Gerstungen. Die an die Lokomotive gekuppelte Lore wurde vom Bergbau-Museumsverein Nentershausen erworben. Die zweite Lore ist ein Geschenk des Knappenvereins Sontra.
Diese Lokomotive mit den zwei Loren soll an die einstmals verkehrende Schwerspat-Feldbahn zwischen Nentershausen und Sontra erinnern.
1855 wurde in der Herzbergs Mühle bei Hornel ein Teil des Schwerspates aus der Grube Münden bei Nentershausen vermalen. Im Jahre 1900 wurde durch eine Kompanie des Berliner Eisenbahnregiments eine 10 Km lange Schmalspurbahn von der Grube Münden in Nentershausen nach Sontra zum Baryt-Werk auf dem Brückenland gebaut. Diese Schmalspurbahn verlief im Bereich der Umgehungstraße damals direkt an Hornel vorbei und führte unter dem Esch nach Sontra.
Die Grubenbahn zwischen Sontra und Nentershausen aber bimmelte weiter entlang der Straße von und nach Sontra, auch danach noch als Dr. Rudolf Albertin 1908 Grube Münden und Spatmahlwerk Sontra von Fabrikant Krumhoff erworben hatte. Sie fuhr auch noch nach dem zweiten Weltkrieg, aber nur noch einige Jahre.
1951 wurde die Grube Münden stillgelegt, die 10 km lange Spatbahn nach Sontra aufgegeben. Die Schmalspurbahn existierte dann nur noch auf dem Werksgelände in Sontra. Hier wurden Rückstände aus der Verarbeitung des Spats, das meist aus der Grube Franziska bei Braunhausen kam, auf eine Halde unterhalb vom Brodberg zwischen Sontra und Hornel transportiert.
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